Matthias Schultz

Begeisterung für die Sache Jesu

„Ich durfte damals bei ganz tollen Leuten Kirche mitgestalten“, erinnert sich Matthias Schultz an seine Jugend im südlichen Schleswig-Holstein. Und schwärmt von den Zeiten, als er und seine Freunde zusammen mit Schwester Edburga und Pfarrer Krause „unterwegs sein durften, gemeinsam Kirche entdecken durften“. Gemeinsam haben sie über Gott und die Welt geredet. Matthias’ Begeisterung für die Sache Jesu war so groß, dass er sich schon damals vorstellen konnte, für die Kirche zu arbeiten.

„Das Leben studieren“

Die großen Fragen – Wo komme ich her? Wo gehe ich hin? Was ist der Sinn des Lebens? – haben ihn interessiert, und das Studium (Theologie, Philosophie) faszinierte ihn. Er beginnt es, ohne zu wissen, wohin das führt, überlegt auch eine Zeit lang, Priester zu werden. Für ihn ist es eine „riesige Gnade“, ein „Riesengeschenk“, dass er als Laie der Kirche, dem Herrn dienen darf und seine Arbeit, sein Wirken im Erzbistum Hamburg mit Familie verbinden kann.

„Ich darf mich als Vollzeit-Christ von morgens bis abends für den Auftrag des Herrn einsetzen – das ist ein Riesengeschenk.“

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Kein Damaskuserlebnis

Nein, es war nicht so, dass „plötzlich alles klar war und alles leuchtete“. Berufen fühlt sich Matthias Schultz, als er merkt, „dass es das Richtige ist, das, was ich machen will“. Er will unbedingt mit Menschen arbeiten, es soll etwas Soziales sein, und die Sache Jesu und die Sache der Kirche zu teilen, das will er schon seit seiner Jugend.

Musik!

Das Schlagzeug aus dem Keller geholt, weitere Instrumente dazu, den Rest hat die Gemeinde beigesteuert – Matthias’ Auftakt in St. Birgitta ist auch die Geburtsstunde einer neuen Band. Die derzeit 12 Mitglieder spielen vor allem Worships, Jesus Culture und Hillsong. Gottesdienste mitzugestalten, für kleine Konzerte ins Kloster Nütschau zu fahren, auch in andere Gemeinden, das hat viel zur Verbundenheit der aus vielen Nationen bunt gemischten Gemeinde beigetragen. Und nicht nur die Jugendlichen feiern mit und haben Spaß, sondern alle in der Gemeinde, auch die ältesten Gemeindemitglieder.

Herzensangelegenheit: die Jugend

Auch wenn die Vielfalt der Begegnungen – vom Kleinkind bis zu einer 103-Jährigen – ihn erfüllt: Für Matthias Schultz war von Anfang an die Jugendarbeit sehr wichtig, dort hat er sich voll eingebracht. Als dann in Lübeck ein gemeinsamer Ausschuss tagt und rund 70 Teilnehmer einstimmig für den Schwerpunkt Jugendarbeit votieren, ist klar: Das ist eine Herzensangelegenheit für die Mehrheit. Die katholischen Gemeinden in Lübeck haben sich mittlerweile neu aufgestellt. Jetzt ist er für das neu geschaffene „jugendpastorale Zentrum“ verantwortlich – nicht nur ein inhaltliches, sondern bald auch ein örtliches Zentrum. Seine neuen Aufgaben: Jugendarbeit, Fahrten, Jugendpastoral, Jugendseelsorge, Studentenseelsorge und auch die Verbände, z.B. die Pfadfinder, aber auch DJK, Malteser, Kolping dort zusammenzubringen und Synergien zu schaffen. Und: Von dort aus „nicht nur Jugendkirche, sondern auch Gemeinde und Kirche für die Menschen zu gestalten“.

„Der Glaube an den lebendigen Gott beginnt mit einem lebendigen Menschen – das war so und das wird auch in Zukunft so sein.“

Jeden Tag Menschen mit Kleinigkeiten, aber auch bei wichtigen, großen Sachen weiterhelfen zu dürfen, das erfüllt Matthias Schultz mit Freude. Für ihn summieren sich die vielen kleinen Erfolgserlebnisse, jeder Dank, jede Wertschätzung „zu etwas ganz Großem“.

Ein Wunsch für die Zukunft?

Die anstehenden Strukturveränderungen in der Kirche, betont er, seien wirklich notwendig. Er hofft, „dass wir es dabei als Kirche schaffen, ganz nah bei den Menschen zu bleiben“. Und konkret für seine Arbeit? „Ich hoffe, dass ich weiter Menschen begegnen darf, in ihrem Alltag, bei ihren Problemen, ihren Ängsten, Sorgen, ihren Hoffnungen und ihrer Freude. Und mit ihnen diesen Glauben teilen kann, und mit ihnen ein Stück Glaubensweg gehen kann. Vielleicht manchmal in größeren Konstrukten, manchmal in ganz kleinen Begegnungen, aber immer mit der Sache Jesu im Gepäck.“

„Keinen Urlaub von Gott“

Auch, wenn er mit seiner Frau die Welt entdeckt, ertappt Matthias Schultz sich dabei, dass er Kirchen besucht, sich das Gemeindeleben anschaut und wahrnimmt, wie Christ-Sein, Katholisch-Sein woanders funktioniert. Trotzdem ist es für ihn wichtig, auch mal abzuschalten. Das schafft er beim Sport (Badminton beim DJK), beim Wandern und manchmal auch beim Weltendecken.