Schwester Katharina

Der Weg war schon lange klar

Bereits seit frühster Jugend ist Schwester Katharina ihrem Berufungsweg gefolgt. Schon damals war es ihr innerster Wunsch, häufig den Gottesdienst zu besuchen und sich in der Pfarrei zu engagieren. Als junge Frau zog sie sich gern zurück, hatte Freude am Gebet und daran, zu meditieren. „Ich glaube, so konnte sich der Ruf Gottes in mir entfalten. Und dann war er eines Tages ganz klar da, und ich wusste, das ist mein Weg“, sagt Schwester Katharina, die heute zum Konvent der Missionsschwestern Mariens in Schwerin gehört. Ihr sind Zweifel an ihrer Berufung bis heute erspart geblieben. Anfragen gab es aber durchaus: „Ich habe mich selbst gefragt: Ist das denn wirklich dein Weg? Und ich fand immer die Bestätigung: Ja, das ist so richtig. Schwierigkeiten gibt es auf jedem Lebensweg und die gibt es auch auf dem Weg der Nachfolge. Aber ich muss sagen, sie helfen, um noch tiefer zu dem „Ja“ zu gelangen“, sagt sie.

Maria sprach: „Was er euch sagt, das tut“ (Joh 2,5; EU)

Maria ist für sie als Missionsschwester Mariens das Vorbild ihres Lebens. Marias Worte bei der Hochzeit zu Kana: „Was er euch sagt, das tut“, begleiten sie in ihrem Alltag. „Das Vertrauen, das Maria hier zeigt und den Jüngern weitergibt, dieses Vertrauen, das macht mir Hoffnung, auch in der gesamten Arbeit. Und auch wenn ich auf unsere Kirche schaue, sehe ich, wir dürfen vertrauen. Das begleitet mich, das stärkt mich. Und es gibt mir Zuversicht auch in dunklen Stunden, dem zu vertrauen, dem ich mein ganzes Leben gegeben habe, der die Mitte meines Lebens ist. Das macht auch in gewisser Weise stark“, ist sich Schwester Katharina sicher.

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Ein geregelter Tagesablauf ist eine große Hilfe

Ihr Alltag als Ordensfrau wird von einem geregelten Tagesablauf bestimmt. Für Schwester Katharina ist diese feste Struktur, um die sich alles rankt, eine große Hilfe. „Wenn in einem Konvent mit sieben Schwestern jeder so seinen Weg gehen würde, würde glaube ich manches schwierig werden. Eine Tagesordnung, die wir uns ja selbst aufstellen, ist dazu eine große Hilfe“, beschreibt sie. Und auch für sie persönlich ist diese Struktur etwas, an dem sie sich festhalten kann. Denn auch sie ertappt sich manchmal bei dem Gedanken: „Dazu habe ich jetzt eigentlich keine Lust.“ Doch die Tagesordnung im Konvent der Missionsschwestern Mariens holt sie dann wieder zurück und bestimmt einfach, was dran ist. „Das macht das Leben auch in gewisser Weise froh. So kann man sein Leben gestalten“, sagt sie.

Sich nicht von allen Winden umwehen lassen

Die Missionsschwerstern Mariens haben einen Wahlspruch, den sie an jedem Morgen sprechen, der heißt: Alles zur größeren Ehre Gottes – im Geiste Mariens. „Das gibt mir immer wieder Mut und auch Kraft. Dass ich mein Tagewerk einfach in den Blick nehme, in der Haltung, in der auch Maria gelebt hat, schlicht und bodenständig. Sie hat sich nicht gleich von allen Winden umwehen lassen.“

Glaubhaft die frohe Botschaft verkünden

In der Pastoral der Gemeinde St. Anna in Schwerin ist Schwester Katharina unter anderem für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Doch den Schwerpunkt ihrer Aufgabe sieht sie ganz eindeutig in der Arbeit mit und für die Menschen. „Alles das, was man hineingibt, das bekommt man in vielfältiger Weise zurück“, so beschreibt sie das, was ihr an ihrer Arbeit am meisten gefällt. Sie freut sich auf jeden neuen Tag, an dem sie mit den Menschen zusammen ist und an dem sie neue Leute kennenlernt. Und eines ist ihr beim Kontakt mit den Menschen besonders wichtig: „Ihnen auch etwas von der Frohen Botschaft, die wir zu verkünden haben, weiterzugeben.“

Dabei vergisst Schwester Katharina auch die Menschen nicht, die nicht in der Kirche beheimatet sind. Auch sie sollen die Gläubigen und die Vertreter der Kirche als authentisch wahrnehmen: „Es ist wichtig, dass man das, was sie weitersagen, an ihnen auch irgendwie spürt“, sagt sie. Sie selbst durfte die Erfahrung schon oft machen, dass auch kirchenferne Menschen ihr so manches abnehmen, was sie als Botschaft weitersagen kann.

Vertrauen, das aus dem Glauben wächst

Schwester Katharina möchte alle Menschen ermutigen, auf den Ruf Gottes zu hören: „Dieser Ruf muss nicht immer eine Antwort haben in dem engsten Weg der Nachfolge, also dem Ordensleben. Aber, dass wir die Stimme Gottes hören und darauf antworten, dazu möchte ich gern jeden ermutigen. Wie immer das aussieht, ob das nun in der Familie oder in einem ganz speziellen Beruf ist. Aber dass wir den Menschen die gute Botschaft sagen, das ist heute mehr denn je nötig“, ist sie sich sicher. Die größte Berufung ist für sie, dass sich Menschen jeden Tag neu aufmachen und in Freude und Dankbarkeit und einem gewissen Vertrauen, das aus ihrem Glauben wächst, ihren Weg gehen können.