Zurück zu Familie und Kirche
Sein Berufungsweg begann für Werner Heitmann in einem Sonntagsgottedienst: Während er der Predigt lauschte, wurde ihm bewusst, dass er seinen Beruf wechseln und von Kaiserslautern näher zu seiner Familie und der Kirche nach Hamburg ziehen muss. Nur so sah er für sich wieder den nötigen Raum, um sich weiterzuentwickeln. Kurz darauf kündigte er nach 10 Jahren bei seiner alten Firma und fing in Lübeck neu an.
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Der Weg ins Diakonat
„Ich habe mich immer stärker mit dem Glauben auseinandergesetzt und gespürt, da muss es noch etwas anderes geben“, erzählt Werner Heitmann. Im Kloster Nütschau fand er in Bruder Elijah einen geistlichen Begleiter, der ihm bis heute eine sehr große Hilfe ist. Der nächste große Schritt war das Praktikum im Altenwohnheim und -pflegeheim Elisabeth-Haus in Farmsen. „Bereits am ersten Tag, als ich hier im Haus war und mit den Menschen gesprochen habe, habe ich gespürt, das ist der Ort, an dem ich gerne arbeiten würde.“
Geistlicher Impuls
Der heilige Franz von Assisi war der größte Impulsgeber für seinen Weg. „Die konsequente Zuwendung zu denen, die in der Not sind, wirklich im alltäglichen Leben umzusetzen, ist mein größter Ansporn.“
Vollzeitjob, Familie und Diakon wie geht das?
„Viel reden und sehr viel organisieren“, sagt Werner Heitmann. Seine Tage sind straff getaktet: So nutzt der extreme Frühaufsteher den Morgen, wenn die Familie noch schläft, für sein Stundengebet oder um Gottesdienste vorzubereiten. Danach ist Familienzeit mit Frühstück und Schulvorbereitung. Im Anschluss beginnt seine Arbeit im Hauptberuf als Leiter der Kommunikation in einem großen Unternehmen. „Das beansprucht viel Zeit und Kraft. Es ist immer ein Abwägen, wie viel investiere ich in die Arbeit und wie viel investiere ich in die Aufgaben meines Diakonats“, gibt er zu. Wenn er abends nach Hause kommt, gibt es in der Gemeinde noch einiges zu organisieren und an jedem Samstag ist er im Elisabeth-Haus in der Holzwerkstatt. Sein diakonisches Projekt beschreibt er als: „Ein bisschen wie Urlaub. Wenn ich hier bei den Menschen bin, mit ihnen die Zeit verbringe, bin ich einfach nur glücklich“. Der Sonntag ist dann dem Herrn geweiht im Gottesdienst in seiner Gemeinde.
Zukunft
Werner Heitmann ist sich sicher, dass sich sein Beruf noch viel mehr in die diakonische Richtung entwickeln muss: „Es gibt heute viele Diakone, die mehr oder weniger am Altar arbeiten. Ich glaube, dass in den Gemeinden viel mehr Diakone direkt bei den Menschen gebraucht werden“, ist seine Überzeugung. Denn die Not werde selbst in reichen Gemeinden wie Poppenbüttel zunehmen, auch wenn sie nicht immer offen sichtbar sei.